Reisebericht vom 19. bis 28.September 1996

Anfang 1996 entschlossen sich meine Verwandtschaft und ich mit Hilfe zweier befreundeter Ehepaare einen Hilfstransport nach Poljanki in der Ukraine durchzuführen.

Poljanki ist ein kleines Dorf im Kreis Baranowka, Gebiet Shitomir. Es herrschte dort eine hohe Arbeitslosigkeit. So begannen wir im Großraum Fallingbostel sowie dem östlichen Randgebiet Hamburgs mit dem Sammeln von Spenden. Wir bekamen neben Bekleidung auch viele für das tägliche Leben notwendige Dinge wie z.B. Geschirr und Elektroartikel. Aber auch Werkzeug, medizinische Artikel und Verbrauchsmaterialien für die Schule wurden gespendet. Wir hatten das Glück, dass wir von einer Hamburger Fruchtspedition zwei LKW zur Verfügung gestellt bekommen haben.

Die beiden LKW wurden dann am 18. September in Geesthacht und 19. September in Fallingbostel  beladen.

 

   

 

Am Abend des 19. Septembers fuhren wir um 20.45 Uhr endlich mit einem PKW, einem kleinen Wohnmobil und den beiden Lkw in Fallingbostel los. Wir erreichten die Deutsch-Polnische-Grenze bei Frankfurt/Oder um 03.30 Uhr. Die Überquerung Grenze war kein Problem, da wir die beiden LKWs vom deutschen Zoll hatten vorher verplomben lassen.

 

   

 

Am Nachmittag des 20. Septembers kamen wir an die Polnisch-Ukrainische Grenze. Hier stauten sich die wartenden Fahrzeuge schon auf einigen Kilometern. Doch durch die freundliche Unterstützung der polnischen Miliz wurden wir unter Blaulichtfahrt bis zur Grenze an den wartenden Fahrzeugen vorbei gebracht.

Wir erreichten die Ukraine am frühen Abend des 21. Septembers und übernachteten gleich hinter der Grenze in einem Hotel.

 

 

 

Am 22. September erreichten wir schließlich nachmittags Poljanki und wurden dort von unseren Gastgebern sehr freundlich mit Salz und Brot empfangen.

 

     
             
     

 

Am folgenden Tag kam ein Zollbeamter aus Baranowka mit uns nach Poljanki um die verplombten LKWs zu öffnen. Wir entluden die beiden LKWs und brachten alle Sachen übergangsweise in die Garage und Ställe unserer Gastgeber.

 

     
             
     
             
     
             
     
             
     
             
     
             
         

 

Am Nachmittag fand ein Empfang in der Schule für uns statt. Bei dem Empfang waren unter anderem der Bürgermeister von Poljanki, der Direktor der Schule sowie das Lehrerkollegium anwesend. Eine Abgeordnete vom Kreis Baranowka hat uns ebenfalls begrüßt. Die Kinder der Schule sangen und tanzten für uns.

 

     
             
     

 

Am Abend gab es noch eine große Feier mit vielen wichtigen Personen aus Poljanki und der Umgebung.

 

   
         
   

 

Vor unserer Abfahrt in Deutschland hatte man uns mitgeteilt, dass die Verteilung vor Ort geregelt sei und dass entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen würden. Leider stellte sich dieses am 24. September als falsch heraus. So mussten wir improvisieren und haben mit Hilfe des Bürgermeisters eine nicht genutzte Kantine der stillgelegten Porzellanfabrik von Poljanki  für die Verteilung der Hilfsgüter gefunden. Zwischenzeitlich mußten die LKWs wieder zurück nach Deutschland fahren.

Ab ca. 10.00 Uhr brachten wir die Hilfsgüter mit einem selbst gebauten LKW von unserer Gastfamilie zu der Verteilstelle. Dort standen die Dorfbewohner schon nach kürzester Zeit Schlange.

 

   
         
     

 

Die Verteilung dauerte bis ca. 01.30 Uhr. Dann unterbrachen wir die Verteilung der Hilfsgüter.

Am 25. September begannen wir wieder um ca. 10.00 Uhr mit dem Verteilen der Hilfsgüter. Auch an diesem Tag bildete sich eine lange Schlange vor der Tür. 

 

   

 

Der zweite Tag der Verteilung dauerte bis ca. 23.00 Uhr.

Am 26. September fuhren wir dann wieder zurück nach Deutschland.

 

 

Am 28. September kamen wir wieder in Fallingbostel an.

Nachdem einige Tage vergangen waren und wir die Möglichkeit hatten, unsere Erlebnisse zu verarbeiten, waren wir alle einer Meinung: wenn es sich so ergeben würde dann würden wir so eine Aktion noch einmal durchführen !!!

 

 

Teilnehmer der Fahrt:
Ingrid und Hans-Jürgen Schröder
Marion und Waldemar Dobrowolski
Monika und Dierk Bartheidel
Lena und Alfred Becker
Michael Grohn


Fahrtrouten

Hinweg nach Poljanki/Ukraine

- Fallingbostel
- Berlin
- Frankfurt / Oder (Grenzübergang Deutschland / Polen)
- Poznan
- Konin
- Lowicz
- Lódz
- Czestochowa
- Katowice
- Kraków
- Przemysl (Grenzübergang Polen / Ukraine)
- L´vov
- Rovno
- Novograd-Volins´kij
- Baranivka
- Poljanki

 Rückweg nach Fallingbostel

- Poljanki
- Baranivka
- Novograd-Volins´kij
- Rovno
- L´vov
- Przemysl (Grenzübergang Ukraine / Polen)
- Kraków
- Katowice
- Zabrze
- Wrocklaw bei Cottbus (Grenzübergang Polen / Deutschland)
- Berlin
- Fallingbostel